Mathes Schweinberger
Das, was auf den ersten Blick betrachtet so erscheint, als sei es spielerisch und spontan auf das Blatt geworfen, erweist sich bei näherem Hinsehen als hart erarbeitet. Die Technik des Künstlers ist ebenso aufwendig wie ausgefeilt. Der Einsatz von Tuschfeder und Kreide, Lavierungen und Weißhöhungen, ja sogar collageartige Elemente und Anstückungen zeigen, dass der Zeichner Mathes Schweinberger stets auch der Maler bleibt. Dies gilt selbst dort, wo er auf den Einsatz von Farbe gänzlich verzichtet.

Die auffällige Perfektion, mit der er sein Handwerk beherrscht, ist für Mathes Schweinberger nicht Selbstzweck, sondern unverzichtbarer Abschnitt auf dem Weg zum Bild. Er weiß, dass man heute nicht mehr arbeiten kann, wie einst die alten Meister es taten. Es ist ihm aber auch bewusst, dass man ihren Tugenden und vor allem ihren Lehren trauen kann, weil deren Gültigkeit auch heute nicht zu bestreiten ist. In diesem Sinne komponiert Mathes Schweinberger altmeisterlich, ohne seine Eigenständigkeit in Frage zu stellen. Sieht man sein Werk also auf der einen Seite vor dem Hintergrund derer, die als Klassiker in die Geschichte der Kunst eingegangen sind, so erlebt man auf der anderen Seite, wie der Künstler aus der Tradition der Moderne schöpft.

Seine wichtigsten Motive findet der Architekturliebhaber Mathes Schweinberger in den vom Verfall bedrohten Stadtlandschaften des Ruhrgebietes und in den verbliebenen Zeugnissen einer gewandelten Industriekultur.
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